Das Unabsehbare des zu Denkenden
ist zu unabsehbar für mich, - für jeden denkenden Menschen.
"Nicht du bist's, der da lebt, denn das Geschöpf ist tot;
das Leben, das in dir dich leben macht,
ist
GOTT. "
(Angelus Silesius)
GOTT ist die schweigende Unbegreiflichkeit unseres Daseins.
Und aufwache ich --- am Morgen des Tages, des Lebens,
und liege und stehe und taumle und gehe,
--- aufs neue das Wunder: dass i c h b i n . . .
GOTT: DU bist mein "ich bin", DU bist mein "ich werde sein".
(Morgengebet)
Und einschlafe ich --- am Abend des Tages, des Lebens,
und stehe und liege, und ruhe und schlafe,
und ewig das Wunder: dass i c h b i n . . .
GOTT: DU bist mein "ich bin", DU bist mein "ich werde sein".
(Abendgebet)
G O T T,
DU bist das Licht, das mich erfüllt und meines Bewusstseins Dunkelheit erleuchtet.
D U
leitest mich und ließest D U mich los, so wüsste keinen Schritt mehr ich zu gehn.
D U
bist der Raum, die Dimension, die rings mein Sein umschließt und in sich birgt.
Liesest DU mich fallen, sänk ich in den Abgrund des Nichts, aus dem DU mich
zum Sein erhobst.
D U ,
näher mir, als ich mir selbst, und innerlicher als mein Innerstes,
und doch ungreifbar und unfassbar und jede Denkbemühung überschreitend:
G O T T